Sonntag, 3. Januar 2010
Burton mal wieder mit Depp, Nolan mal wieder ohne Batman
Ein neues Kinojahr hat begonnen und eigentlich schiele ich auch schon mit einem Auge in Richtung der Golden Globes, die am 17. Januar verliehen werden und selbstverständlich auch zu den Oscars, deren Nominierungsliste am 02. Februar veröffentlicht wird, bevor dann am 07. März die Verleihung über die Bühne geht.

Doch neben der Frage welche Filme des vergangenen (und hierzulande ja teilweise noch laufenden) Kinojahres dieses Mal die begehrten Trophäen erhalten werden, lassen mir jetzt schon ein paar Streifen des gerade angebrochenen Jahres das Wasser im Mund zusammenlaufen, von denen ich zwei hier kurz vorstellen möchte.

Zunächst wäre da das neue Werk von Tim Burton, der aufgrund von Filmperlen wie "Edward mit den Scherenhänden" (1990), "Batman Returns" (1992) oder "Sweeney Todd" (2007) einer meiner Lieblingsregisseure ist. Für mich ist Burton einer der ganz großen Geschichtenerzähler der Gegenwart, der unvergleichliche, phantastische Welten und Figuren schafft.

Sein neuer Film "Alice im Wunderland" ist darüber hinaus auch deshalb schon eines der Highlights des neuen Kinojahres, weil Burton hier einmal mehr mit seinem Stammschauspieler und Seelenverwandten Johnny Depp zusammenarbeitet (zum siebten Mal, wenn ich richtig gezählt habe), der wahrscheinlich die Messlatte der nach oben hin offenen Skurrilitäts-Skala ein weiteres Mal um ein ganzes Stück hochsetzen wird. Wir dachten bisher, sein Willy Wonka oder Jack Sparrow seien exzentrisch gewesen, aber mit der Darstellung des verrückten Hutmachers wird Depp uns da wohl eines Besseren belehren.

Zudem ist die Paarung aus Tim Burton und "Alice im Wunderland" einfach fast zu schön, um wahr zu sein. Man kann sich schwerlich einen Stoff vorstellen, der besser zum Meister der düster-romantischen Märchen passen würde. Dass wir das Ganze auch noch in 3D zu sehen bekommen, steigert meine Vorfreude nur noch mehr - vor allem, da ich mir der Besuch von "Avatar" die Augen geöffnet hat hinsichtlich der Möglichkeiten, die die moderne Computeranimation und das Performance Capturing in Verbindung mit der 3D-Technik bieten. Nie zuvor wird ein Tim-Burton-Film echter und glaubwürdiger ausgesehen haben und dennoch wird dies wohl sein abgedrehtestes Werk seit langem.

Hoffentlich sind meine vielen Vorschusslorbeeren gerechtfertigt, ich freue mich jedenfalls wahnsinnig auf den Film. Ab dem 04. März können wir uns alle selbst im Kino überzeugen, hier kommt schon mal ein kleiner Vorgeschmack:


Die Überleitung zum zweiten Filmhighlight, das ich kurz vorstellen möchte, fällt nicht schwer: Es stammt von Christopher Nolan, der genau wie Burton zwei "Batman"-Filme gedreht hat. (Es gibt noch einen Regisseur, der zwei "Batman"-Filme gedreht hat, was in seinem Fall leider keine so gute Idee war, weswegen ich ihn hier zur Strafe unerwähnt lasse.)

Die Filme von Christopher Nolan zeichnen sich ja fast alle durch einen gewissen "Mindfuck-Faktor" aus. Vom alle Konventionen des zeitlich geordneten Erzählens auf den Kopf stellenden "Memento" (2000) über seine extrem... äh, extreme Wiederbelebung des „Batman“-Franchises („Batman Begins“, 2005 und „The Dark Knight“, 2008 – ein dritter Teil wird folgen) bis hin zu „The Prestige“ (2006), den man gleich mindestens dreimal sehen musste, um ihn vollständig zu durchschauen – man hat sich inzwischen daran gewöhnt, dass man nach einem Nolan-Film mit so einem „What-the-fuck-wie-geil-ist-das-denn-ich-muss-den-nochmal-sehen!“-Gefühl aus dem Kino kommt. Insofern liegt also auch hier die Messlatte sehr, sehr hoch.

Der Trailer zu Nolans neuem Film „Inception“ erfüllt jedenfalls schon einmal die Erwartungen. Er ist vollkommen verwirrend, verrät so gut wie nichts über die Handlung des Films und erzeugt eine bedrohliche Atmosphäre. Leonardo DiCaprio spielt die Hauptrolle, das Ganze scheint irgendwie mit der Kraft der Gedanken zu tun zu haben, vielleicht kann man es ein wenig als eine Mischung aus „The Cell“ und „Matrix“ bezeichnen. Vielleicht aber auch nicht, denn Nolan wird uns hoffentlich auch dieses Mal wieder mit Bildern und Storywendungen überraschen, die wir so noch nicht (kommen) gesehen haben.

Hier jedenfalls der Trailer zu „Inception“ (Kinostart im Juli):

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